Hamburger SV - 1. FC Köln 0:1 Saisonabschluss in Hamburg Saison-Abschlussfahrt
des Fanclubs "Kölsche Liebe" nach Hamburg, Es ist Samstagmorgen, 5:30 Uhr, mein Wecker geht und ich habe gar keine Lust aufzustehen, es ist doch noch viel zu früh, aber auf geht's. Um 5:18 Uhr geht der Bus in Richtung Krefelder Bahnhof, dort treffe ich meine Mutter mit viel Gepäck in der Hand. Wir gehen auf unser Gleis und warten auf den Zug Richtung Haltern. Dieser kommt pünktlich an. In der 1. Klasse reisen wir bis nach Haltern am See. Im Zug haben wir uns noch nicht viel zu sagen, wenn man auf die Uhr guckt ist das auch kein Wunder. Meine Gedanken sind nur, hoffentlich wird die Niederlage für unsere Kölner nicht so hoch ausfallen. Denn meine letzte Abschlussfahrt in Bremen endete mit 0:6. Vielleicht gibt es diesmal das Eintrittsgeld ja auch wieder, wir werden sehen. Um 7:42 Uhr
fahren wir am süßen kleinen Bahnhof Haltern an. Nach einer
herzlichen Begrüßung machten wir uns zu acht Richtung Hamburg
auf. Gegen 11
Uhr machten wir die große Pause. Es gab Bier, Kartoffelsalat und
Gladdie-Frikos von Lars. Aber allen hat es geschmeckt, denn am Ende war
die Frikadellentüte leer. Doch was jetzt - alle sitzen im Bus und die Lampen an der Decke bleiben an, einer hat die Schiebetüre nicht richtig zu gemacht. Ok, an der nächste Möglichkeit wieder angehalten und die Türe richtig zu gemacht. Eschis und meine Gedanken waren nur, wenn das so weiter geht dann Auf dem letzten Stück nach Hamburg ist nix mehr großartiges passiert, erwähnen kann man noch, dass wir auf der anderen Seite einen netten Berg SCHALKE-BIER-Kästen gesehen haben, die ein LKW seitlich verloren hatte. Aber wohl auf dem Rastplatz. In Hamburg
angekommen fuhren wir auf den angedachten Hotelparkplatz. Nach dem wir
die Koffer ausgepackt hatten, gingen wir Richtung Eingang um einzuchecken
und nachzufragen, wo der Bus stehenbleiben kann. Aber sieh mal an ...
das ich nicht unser Hotel - unser Hotel war genau gegenüber. Wie
können zwei Hotels mit dem selben Namen genau gegenüber liegen
??? Na ja, egal. Hotel gefunden und schnell eingecheckt. Um halb zwei
trafen wir uns im Hotelfoyer. Als wir dann alle komplett waren ging es dann mit den guten "Öffentlichen" Richtung Stadion. Während der Fahrt stieg noch Clausi hinzu, und unsere bunte Truppe war komplett. Im Stadion angekommen trennten sich teilweise unsere Wege, da wir in verschiedenen Blocks saßen. Nur Paula war so mutig und ging mitten rein in den "stehenden Mob". Dafür unseren Respekt - während sich die anderen älteren Herrschaften brav setzten. Unsere Plätze lagen in einer gemischten Kurve. D.h. wir saßen mit Kölnern und Hamburgern zusammen. An sich kein Problem, denn bei meinen vorherigen Auswärtsspielen gab es bislang auch keinen Ärger. In München saß ich neben einem FC Fan, welcher zunächst sehr ungemütlich aussah. Ok, klingt sicher sehr konservativ, aber die kräftige Statur, die kurzen Haare und die Lederjacke flößten mir erst mal Respekt ein. Oder in Cottbus, mann, was habe ich da für schräge Gestalten neben mir gesehen ;-) Da fragte man sich schon, was die Leute im Alltag machen, aber Siege verbinden und so war jeder Treffer eine bunte Menschentraube und alle lagen sich friedlich und glücklich in den Armen. Wie würde es in Hamburg sein? Nun, ich hoffte so ähnlich, denn neben mir nahmen Clausi, Caruso, Kathrin (Freundin aus Merten - nun in Hamburg) + Matthias Platz. Alles im Lot dachte ich. Doch dann kam ein schräger Typ eine Reihe vor mir auf mein Blickfeld zu. Der nette junge Mann stellte sich vor uns auf und sang laut die HSV-Hymne. Das ist an sich auch völlig in Ordnung, wenn er sich danach hingesetzt hätte, aber Pustekuchen. Ok dachte ich, lass den HSV nen Tor schießen und jut is. Denn mit Blick auf die lautstarken FC-Fans wurde der neue Freund vor uns immer ungemütlicher. Lauthals rief er "Nur der HSV" - der Sinn erschloss sich mir nicht ganz, aber lass ihn rufen, dachte ich. Der FC begann mit seinem 2. Torwart Kessler und der Elf aus dem Spiel gegen Hertha BSC Berlin. Auch Ishiaku stand wieder auf dem Feld und erhielt eine neue Chance im Sturm. Kessler wirkte anfangs nervös - hatte dann aber eine blendende Idee, als er einen weiten Abschlag machte. Ishiaku gewann einen Zweikampf in der HSV-Hälfte und der Ball tropfte Ehret vor die Füße. Das Training mit "Höhenluft" machte sich bezahlt und Ehret sprintete aufs Tor zu, wo er selbstsicher den Ball in der rechten unteren Ecke versenkte. TORRRRRRRRRRRRRRRRRRRR in der 8. Minute! Der FC lag 1:0 in Hamburg in Front. Ich rieb mir die Augen. Wie konnte das sein? Wie konnte der FC in Führung gehen? Mal so nebenbei: Ich sah folgende Spiele in der Saison 2008/2009 auswärts: Borussia
Mönchengladbach - 1. FC Köln 1:2 In Gedanken ging ich das Thema "Aberglaube" mal durch. Ich hatte in der Tat in allen 3 Spielen die ähnliche Fankleidung an - St.Pauli-T-Shirt, FC-Trikot Geromel und eine schwarze Jacke. Ich prüfte meine Kleidung - passt - perfekt!!! Wie reagierte unser neuer Freund? "NUR DER HSV!" gröhlte er den FC-Fans entgegen. Caruso grinste mich an und sah meinen inneren Kampf mit der Sichtbehinderung. Aber nach 15 Minuten kamen noch ein paar Kumpels von seiner Sorte und damit leider auch noch ein paar Liter Holsten hinzu. Irgendwann sprach - oder torkelte er mich an. Ich rechnete damit jeden Moment eine aufs Maul zu bekommen . Aber nichts da. Er fing eine Konservation an und teilte mir mit, dass dies sein 1. Spiel im Stadion wäre und er total enttäuscht wäre. Jeder 3. Satz wurde von einem "NUR der HSV" unterbrochen. Ich erwischte mich dabei, den Typ irgendwo symphatisch zu finden, denn sein Aggressionspotential nahm spürbar ab und er hatte ja recht. Das Niveau der Bundesliga ist teilweise echt sehr schlecht. Ich erzählte ihm kurz, dass ein Spiel 90 Minuten dauert (wie originell!) und der HSV noch seine Bude machen wird, da der FC in den letzten Spielen sehr schwach war. Nur hatte ich nicht mit dem FC gerechnet. Während nach vorne nicht mehr viel ging, weil Ishiaku sehr langsam war und ihm der Reihe nach Bälle versprangen sowie Vucicevic wie gewohnt zu eigensinnig war - stand der FC hinten sicher. Man hatte während der oben erwähnten 90 Minuten nicht den Eindruck, das der FC in ernsthafte Gefahr geraten würde. Daran änderten auch die gefühlten 10 Minuten Nachspielzeit nichts mehr. Am Ende siegte der FC tatsächlich mit 1:0 und meine Auswärtsbilanz 2008/09 hieß 4 Spiele - 4 Siege - YES! Nach dem Spiel zogen wir gen City - erst essen beim Italiener (2010 Mailand - Ihr werdet es schon sehen) und danach klapperten wir zwei Kölsch-Kneipen ab. Wobei unsere Reise in der Ständigen Vertretung endete. Hier trafen wir (na klar) eine Menge anderer FC-Fans und konnten auf der Terrasse wie gewohnt kölsches Liedgut präsentieren. Wobei: an Berlin 2005 kamen wir leider nicht heran - schade. Gegen 0.00 Uhr feierte unser wuppis seinen Geburtstag und stieß mit uns auf eine erfolgreiche rot-weiße Zukunft an. Leider gehen in Hamburg die Uhren anders. Denn gegen 0.30 Uhr wurden wir des Lokals verwiesen. Finde ich in Zeiten der Wirtschaftskrise und bei Kölschpreisen von 2,- EUR für 0,2 Liter sehr sehr mutig . Aber wer dachte, dass wir uns davon unterkriegen lassen, der sah sich getäuscht. Denn im Bus lag noch ein halbvoller Kasten Kölsch. Mirko, wuppis, sonic und eschi schlichen leise auf den Parkplatz und "plop" ging es weiter. Irgendwann entdeckten wir ein paar Ski an der Seite in einem Einkaufswagen und so entstand die Fotoserie "Vier-Chancen-Tournee". Vier mal hatte der HSV die Chance auf einen Sieg gegen Bremen - leider stand der HSV am Ende fast mit leeren Händen da (Pokalhalbfinale und UEFA-Cup-Halbfinale gingen verloren). Aber wir grüßen sportlich fair die Hamburger und freuen uns auf weitere sportliche Duelle und nicht traurig sein, wir wären froh mal wieder in einem Halbfinale zu stehen . In diesem Sinne "NUR DER HSV!" |
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