Hertha BSC Berlin - 1. FC Köln 3:1

An Himmelfahrt ist Vatertag...

Saison-Abschlussfahrt des Fanclubs Kölsche Liebe nach Berlin
21.-23.05.2004

Am Himmelfahrt ist Vatertag ... zumindest dachte ich dies bis jetzt immer, bis dass mir Eschi klar machen wollte, dass es nicht "Vatertag" sondern "Herrentag" heißt, da dieser Tag nicht nur für Väter, sondern allgemein für Herren gedacht ist. Da dachte ich mir, das ist doch eine feine Sache!!! Da an diesem Tag unsere Anreise zum letzten Auswärtsspiel nach Berlin erfolgte und man einen Abstieg schlecht feiern kann, blieb mir immer noch der Herrentag!

Geplante Abfahrtszeit 8:00 Uhr, welche wir auch relativ gut eingehalten hatten. Am Abend zuvor entschloss sich ein Freund von mir kurzfristig, uns auf den Weg nach Berlin zu begleiten, und so wurde unser Berlin-Kader von zwei auf drei Personen erweitert und ab ging's Richtung Hauptstadt! Aufgrund dieser Erweiterung mussten wir spontan unsere Planung des Kölschvorrates nochmals überdenken und zum Glück ließ sich kurzerhand noch ein weiterer Kasten Reissdorf organisieren.

Die Autobahn war frei, das Kölsch schmeckte gut und die Abstände der Pausen wurden immer kürzer, wie das bei Auswärtsfahrten und Kölsch doch meist so ist. In Braunschweig angekommen machten wir einen größeren Zwischenstopp, um von Flüssig- auf Festnahrung zu wechseln. Muss ja auch mal sein. Dort machten wir dann, wie in unserer üblichen liebenswürdigen Art, auf uns aufmerksam und vertraten den guten Ruf unserer Heimatstadt!
Wir sind nur ein Karnevalsverein ... NA UND??? Wir sind Kölner und ihr nicht!!!
Dies waren nur einige lustige Gesänge, mit denen wir auf uns aufmerksam machten.

In Berlin angekommen war ich froh, dass jemand am Steuer saß, der sich bestens auskannte, denn ich allein hätte mich dort dank meines "guten" Orientierungssinnes wohl eher nicht so gut zurecht gefunden. Endlich konnten wir wieder einen vernünftigen Radiosender empfangen und Radio-Fritz berichtete ebenfalls vom Herrentag, der dort wiederum Vatertag hieß. Jetzt war ich total verwirrt! Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich den Tag jetzt schon einfach so gefeiert hatte, da ich annahm es hieße in Berlin Herrentag. Na gut, dann trinken wir halt auf den Aufstieg 2005!!! An diesem Tag trafen wir dann noch Clausi und weitere Freunde von Eschi um auf den Herr(e)n Vatertag anzustoßen. Dies endete dann mit einem gemütlichen Grillabend und verspätetem Osterfeuer, wobei Clausi seinen Teil dazu beigetragen hatte.

Freitag hatten dann auch unsere anderen KL-Mitglieder den Weg nach Berlin gefunden und dies musste gefeiert werden! Nach einigen Verständigungsproblemen hatten wir uns dann doch gefunden und konnten auf den ersten Tag in Berlin anstoßen. Das Gesprächsthema, wie sollte es auch anders sein, war überwiegend unser heißgeliebter FC. Es wurden Meinungen ausgetauscht und über die verkorkste Saison und die Planungen der neuen gesprochen. Darüber kann man nun geteilter Meinung sein, doch wir waren uns im Endeffekt doch alle einig, dass wir uns nächste Saison wieder sehen, um den FC zu unterstützen und ihn auf den Weg ins Oberhaus zu begleiten! Mit Wuppis konnte ich dann endlich auf unseren Geburtstag anstoßen und mit Juuuupp, Juuuupp, Juuuup ist es dann wieder so weit gekommen, dass wir über Frauen und Fußball philosophierten. Es war ein gemütlicher Abend, an dem wir Berlin-Fahrer uns getroffen hatten. Dies sollten wir einfach öfter machen, auch in Köln.

Szenenwechsel …

Am Freitagmorgen um etwa 8.30 Uhr trafen sich Paula, Caruso, wuppis, Ingo und Rolf bei mir in Köln-Merkenich, um von dort aus gemeinsam die Reise nach Berlin in Rolfs Siebensitzer anzutreten.

Nachdem ich mir am Tag vorher (Himmelfahrt) noch einen leichten Sonnenbrand beim Grillen auf den Poller Wiesen zugezogen hatte, hieß es am Freitagmorgen erstmal: umpacken! Kurzärmelige Hemden und Shirts wieder raus aus der Tasche, wetterfeste Klamotten rein. Leider hatte sich das Wetter komplett gedreht, und zu allem Überfluss war es fast 10 Grad kälter als am Vortag!

Trotzdem ließen wir uns davon die gute Laune nicht verderben. Der Regen sollte uns die ersten 200 km begleiten, bis es dann leicht besser und trockener wurde. Die erste Rast wurde - traditionell wie bei jeder Berlin-Fahrt - in Herforth eingelegt und die zweite Pause am ehemaligen Grenzübergang Marienborn. Auf Ingos Gequengel ungefähr ab Remscheid "wann sind wir denn endlich in Herforth ...?" gehe ich jetzt nicht näher ein. Raucher-Schicksal eben ... ;-))

Am frühen Nachmittag trafen wir in Berlin ein und fanden unser Hotel sogar ohne größere Orientierungsschwierigkeiten. Kaum 10 Minuten dort, erreichte uns der erste Anruf von Skycom und die Planungen für abends wurden besprochen. Wir beschlossen zunächst mal anständig essen zu gehen. Da unser Hotel im Stadtteil Schöneberg lag, gingen wir Richtung Gedächtniskirche, wo wir nebenan ins Europa-Center einkehrten, was uns die Suche nach einem geeigneten Restaurant ziemlich erleichterte. Anschließend noch ein paar Pilsken draußen auf dem Wittenbergplatz - das Wetter meinte es mittlerweile etwas besser mit uns - und dann machten wir uns mit der U-Bahn auf Richtung Alexanderplatz, wo wir uns mit Eschi und den anderen treffen wollten.

Meine Einwände, dass ich den Alex nun alles andere als attraktiv fände, blieben ungehört. Wenn man sich den Kaufhof mal wegdenkt, sieht es dort nämlich immer noch so aus, wie anno dazumal in der Täterätää ... (meiner Meinung nach). Aber es kam noch "besser", denn kaum angekommen, erreichte uns ein Anruf von Eschi, wir sollten noch eine Station weiter bis "Rosa-Luxemburg-Platz" fahren.
Och nööö .... Ich sah schon im Geiste die Trabbis auf den Straßen .... und so beschloss ich für mich, an diesem Abend auf keinen Fall noch weiter Richtung Osten zu fahren ....

Eschi lotste uns dann in ein Etablissement, das eine Mischung aus Bistro und Kneipe war. Dort gab es solche bemerkenswerte Getränke wie "Volksbier" (mit Alk) und "Volksbrause" (ohne Alk). Die spinnen, die Ossis ..... ;-))

Gegen 1 Uhr machten wir uns dann nach einem anstrengenden Tag wieder auf Richtung Hotel. Leider hatten wir unterwegs noch eine Begegnung mit den Kontrolleuren der BVG, da jemand aus unserer Gruppe vergessen hatte, seinen Fahrschein zu entwerten. Totmüde und fern der Heimat ... und dann noch so etwas ...

Weiter mit Scykom ...

Am Samstag war es dann so weit ... wir wollten uns mit Anstand und Würde aus der 1. Liga verabschieden. Für den Spielbericht übergebe ich an dieser Stelle an meinen KL-Bruder Eschi:

Es ist Samstagmittag 12 Uhr - völlig euphorisch macht sich die Besatzung eines silbergrauen Fahrzeugs auf den Weg durch Berlin, um im Städtle der Bekloppten und der Schuldenmacher einen guten alten Bekannten abzuholen. 20 Minuten später als erwartet fallen sich die Männer Clausi und Eschi in die Arme. Noch schnell was Rotweißes übergestreift und schon geht es los. Zurück zu Sky und den anderen - welche schon nervös auf den Beginn dieses Spiels warteten. Ok, an dieser Stelle gebe ich es zu - ja, ich habe die letzten Jahre geschludert. Nun, ich brachte zwar meine Schwester (eschisschwesta) zum Fußball (ausgerechnet das 7:0 gegen Union war ihr erstes Livespiel) doch das Balg musste ausgerechnet den Hauptstadtklub in ihr Herz schließen. Was für eine Verschwendung *fg*. Allein schon das Maskottchen! Ein tuntiger Bär namens Herthino versucht die Massen anzuheizen, wird aber eher milde in Berlin belächelt!

In freudiger Erwartung auf unseren ersten Auswärtssieg fuhren wir zum Stadion. Mit Clausi, Sky und auch meiner Herthaner-Schwester fühlte ich mich dann doch sehr sicher. Denn der letzte Auftritt im Olympiastadion war 2002 noch mit einigen unangenehmen Begegnungen mit Herthanern verbunden. Seinerzeit war der Verlust eines Schales zu beklagen, welcher mir unsanft entrissen wurde. Doch heute sollte alles anders werden.

Die S-Bahn in Berlin ist genau wie die KVB in Kölle immer überfüllt, aber das Stadion entschädigt für einiges!!! Man läuft zwar erst mal einen kleinen Irrweg zum Block, aber das Innenleben ist schon lecker! Es ist zwar keine reine Fußballarena, aber das Dach und auch die Architektur verheißen einen würdigen Finalspielort 2006! Einziges Manko sind die etwas leisen Lautsprecher - aber es kann ja nicht immer alles klappen. Doch zum Spiel:

Unser Trainer Koller ließ mal wieder eine umgekrempelte Abwehr auflaufen und vertraute einer Dreierkette von Schröder, Sichone und Sinkala. Der FC fand auch sehr früh ins Spiel!
Podolski tauchte gleich zu Beginn fast allein vor Fiedler auf und verschoss nur knapp. Dann kam auch Kringe zu seiner Chance, doch ebenso wie er, sollte auch Scherz in der 18. Minute scheitern. Streit sorgte in der 27. Minute nochmal für Aufregung, als er eine weitere Kölner Chance versemmelte. Von den Berlinern war bis hierhin nicht viel zu sehen. Was dazu führte, dass die Herthaner langsam eine LaOla-Welle zelebrierten. Doch nicht an den FC-Fans scheiterte die Welle, sondern an der Sitzplatzgeraden - es ist doch in allen Stadien das Gleiche, die vornehmen Herren bekommen ihr Sitzfleisch einfach nicht hoch *gg*. Als dann die erste Welle durchkam, stimmten die Kölner Fans munter mit ein und machten mit, ja es schien so, als hätten sie und ich ihren Frieden mit Berlin gefunden. Dann endlich wieder Fußball! In der 41. Minute dribbelt Scherz halb Berlin inkl. Torwart aus und muss ihn nur noch reinschieben, aber da kam der Däne Cagara geschickt dazwischen und verhinderte die überfällige FC Führung.

Das Fazit der ersten Halbzeit lieferte meine Schwester: "Könnt Ihr nicht wie immer spielen? Nämlich schlechter ..."

Doch nur der Fußballgott weiß, was im Pausentee war. Denn plötzlich änderten sich die Machtverhältnisse schlagartig! Nach 5 Minuten holt Feulner Wichniarek von den Beinen und Marcelinho verwandelt den fälligen Elfer!

1:0 für Hertha - was für ein Schock!

Doch dann, in der 54. Minute, hilft Poldi dem FC zurück ins Spiel - mit einem schönen Freistoß und Fiedlers Mithilfe kommt der FC zum verdienten 1:1!

"AUSWÄRTSSIEG" schallte es durchs weite Rund.

Doch daraus wurde nichts! Marcelinho zirkelt einen Freistoß von links rein und Simunic auf Bobic, der eiskalt verwandelt. Oje, da sah unsere Abwehr mal wieder sehr arm aus. Viel deprimierender war dann noch das Tor von Nando - problemos konnte er in der 78. Minute einnicken - und zu diesem Zeitpunkt war der Stand dann leider auch verdient.

In der 77. Minute explodierte dann das Olympiastadion! Mit einer beeindruckenden Kulisse wurde das Torwartidol Kiraly verabschiedet. Selbst als Wahl-Kölner muss ich sagen, dass der abschied von Kiraly aus der Bundesliga schmerzt, denn wir verlieren einen wahrhaft interessanten Charakter im Showgeschäft Fußball.

Für die Statistikfreunde sei erwähnt, das auch Lottner zu einem Kurzeinsatz kam, aber ebenso wenig wie Schiendzelorz konnte er dem Spiel eine Wende geben. Nach dem Spiel sollte es dann die typischen Trikotwürfe zu den Fans geben. Sehr zur Verwunderung von einer Freundin von mir, warf Poldi nur seine Stutzen, worauf ich dann meinte, dass ist doch mal was anderes - unser Poldi ist halt anders *ggg*.

Fazit:

  • Poldi muss eigentlich zur EM
  • Der FC wird es nicht leichter in Liga 2 haben - denn hier muss endlich auch mal ein Rückstand umgebogen werden!
  • Aufstieg 2005? - wir werden es sehen!

Nach dem Spiel ging es mit der S-Bahn gen City ... und da sollten wir noch einiges zu feiern haben. Ein Lied hallte die ganze Zeit durch den Waggon: "Ja wenn ein Tor fällt, ja wenn ein Tor fällt ....." - doch dazu später mehr!! Zurück an Sky!

Der Verlauf des Spiels ist bekannt, doch sollte es uns nicht daran hindern, trotzdem weiter zu feiern. Denn nun waren wir schon mal in Berlin und warum sollte man dies dann nicht ausnutzen? Obwohl Berlin recht groß ist, gab es für die FC-Fans einen zentralen Treffpunkt. Beim Kölschen Römer trafen wir zuerst auf Kölsche Fans, die ihren Wohnsitz in Berlin haben. Ich verstehe es zwar nicht wirklich, wie man als Berliner zum FC kommt, doch das soll nun auch nicht Diskussionsthema sein. Mir ist nur aufgefallen, dass es nicht gerade wenige sind. Die Kölner hatten auch in Berlin ihr "Megaphon" wieder mitgebracht, um auf sich aufmerksam zu machen. So hatten wir noch einiges zu lachen, auch wenn es der Wirt nicht so toll fand, da die Passanten einen weiten Bogen um seine Gaststätte machten. Doch den FC-Fans war dies egal und sie machten einen auf Elton, nur besser und lustiger!

Szenenwechsel …

Samstagmorgen. Die "Hotelgruppe" macht sich nach dem Frühstück auf, um vor dem Spiel noch einen kleinen Frühschoppen einzulegen. Doch was war das???? In der Großstadt ... Weltstadt ... Hauptstadt Berlin keine Kneipe auf ?!?! Vor 12 Uhr nix zu machen! Unglaublich! Das gab's ja noch nichtmal in Burghausen ... So zog es uns dann notgedrungen nach mehreren Kilometern Kneipensuche wieder ins Europa-Center, wo wir zunächst draußen (mittlerweile war es dann auch 12 Uhr) und dann später wegen des heftigen Windes drinnen im Irish Pub endlich unseren Frühschoppen abhalten konnten. Im Irish Pub war es so gemütlich, dass sich mancher fragte, ob es nicht besser wäre hier zu bleiben, anstatt zum (sportlich völlig unwichtigen) Spiel ins Olympiastadion zu fahren ...

Trotzdem fuhren wir gegen 14 Uhr Richtung Olympiastadion, wo wir nicht nur die andere Gruppe um Eschi, sondern auch Müngi, Clausi, Remo sowie einen Haufen szenebekannter Gesichter trafen.

Nach dem Spiel wollten wir uns alle im STÄV (Ständige Vertretung) am Bahnhof Friedrichstraße treffen. Die einzige Kneipe in Berlin, in der das Kölsch in den entsprechenden Mengen aus dem Fass fließt, so dass es auch nach Kölsch schmeckt. Vorher legten wir noch einen Zwischenstopp am Potsdamer Platz zum Abendessen ein, da wir vermuteten, dass dies im STÄV wegen des zu erwartenden Andrangs kaum möglich sei.

An der STÄV angekommen, befand sich die Gruppe um Eschi noch beim Essen nebenan im "Kölschen Römer". Nachdem wir uns mit Mühe an der proppevollen Theke des STÄV vorbeigedrängelt hatten, konnten wir - oh Wunder - im hinteren Bereich einen ganzen langen Tisch für uns ergattern. Nach einiger Zeit gesellten sich einige Düsseldorfer zu uns, die sich zufällig an diesem Tag in Berlin befanden. Nach kurzer Zeit waren sie nicht nur vom leckeren Kölsch, sondern auch von der Stimmung hellauf begeistert, was sie auch freimütig zugaben. Kaum verstehen konnten sie, wie man nach einem Abstieg dermaßen feiern konnte ...

Als dann nach kurzer Zeit noch Eschi, Skycom und die anderen zu uns stießen, war der Höhepunkt der Berlin-Fahrt erreicht .... jedenfalls waren wir erst gegen halb drei am Sonntagmorgen wieder im Hotel. Weiter mit Sky:

Doch das Highlight dieses Abends sollte uns direkt gegenüber in der "Ständigen Vertretung" erwarten! Dort waren noch mehr FC-Fans und die Stimmung war noch besser! Bereits beim Eintreten in die Kneipe wurden wir von einer rot-weißen Menschenmenge empfangen, die für Stimmung sorgte. Vereinzelnd konnte man etwas Blau-Weißes erkennen, was nach Hertha aussah, doch diese hielten sich noch relativ ruhig, was sich im Laufe des Abends ändern sollte.

Sofort fiel uns ein Kellner auf, der total außer Puste war. Das lag wohl daran, dass sich unser Fanclub-Mitglieder Jupp, wuppis, Rolf, Treuer und Caruso einen Tisch im hinteren, ruhigeren, aber auch gemütlicheren Bereich ergattert hatten und der Kellner mit der Bestellung nicht mehr hinterher kam.

Wir führten direkt erst einmal ein neues Liedchen ein, wovon Eschi eben schon sprach ...
Ja wenn ein Tor fällt, ja wenn ein Tor fällt ... ja denn stell'n wir's wieder auf ... erst ein Pfosten links, dann ein Pfosten rechts und die Latte oben drauf ...! Mit den dazugehörigen Handbewegungen hatte man schnell einen Ohrwurm, was gewiss nicht nur mir so ging. Dort trafen wir dann noch auf Gesichter, die uns nicht bekannt vorkamen und die Jungs hatten sich inzwischen mit Leuten aus Düsseldorf bekannt gemacht ... Da passt man einen Moment nicht auf und dann ... Aber zum Glück sind wir ja tolerant und sie machten einen netten Eindruck. Sie fanden die Stimmung der Kölner super gut und aus unerklärlichen Gründen wurde nun auch der hintere Bereich der Kneipe lauter, was aber gewiss nicht an drei Herthanern lag, die sich anscheint verlaufen haben müssen *lach* (Anm.: Eschis Schwester mit zwei etwa gleichaltrigen Mädels).

Sie waren Stolz, dass sie den Tabellenletzten geschlagen hatten und warum sollte man ihnen den Spaß auch nehmen? Ganz nach dem Motto: "Wir sind nur zum feiern hier" machten wir weiter und dies mit viel Kölsch in Berlin. Ein FC-Lied wurde nach dem anderen eingestimmt. Von "Nur ein Jahr, dann sind wir wieder da!" bis hin zu "Wir sind nur ein Karnevalsverein" oder "Europapokal ... Europapokal ... wir spielen nie wieder im Europapokal" unterhielten die Kölner die gesamte Kneipe und Umgebung. Den schwarzen Humor der Kölschen muss man einfach lieben um sie zu verstehen, genau wie es mit dem Karneval ist. "Viva Colonia" war an diesem Abend ebenfalls ein Muss, was selbst die Berliner Mädels kannten. Einige überraschende Blicke in unseren Reihen gab es, als ich sie mit dem Spruch "Wir woll'n euch tanzen sehn" aufforderte und etwas Platz auf dem Tisch machte. Es kann doch keiner damit rechnen, dass die darauf wirklich eingehen, oder? Aber was soll's ... lustig war es schon!!!

Natürlich ist keine Auswärtsfahrt etwas ohne die legendäre Zeitansage, und so wurde diese nach mehrmaliger Aufforderung durch Treuer und Caruso (nicht dass es nachher wieder heißt, ich wäre ein Unruhestifter *fg*) dann um 22:24 erfolgreich durchgeführt. Das dürfte auch die Zeit gewesen sein, wo ich ein Mitglied unserer KL vermisst hatte ... Paula ... wo ist eigentlich Paula? Wuppis hatte mir dann berichtet, dass sie es vorzog, den Heimweg anzutreten. Vielleicht hätte ihr mal jemand sagen sollen, dass man durch den Besitz der Eintrittskarte auch noch bis spät in die Nacht einen gültigen Fahrausweis für die Bahn hatte *fg*

Gegen Ende des Abends meldete sich dann noch ein Duisburger, der ja nun wirklich total fehl am Platz war. Nun ja ... er freute sich schon auf die kommende Saison, da sie dort mit Lotte einen erfahrenen (???) Mittelfeldakteur verpflichtet hatten, und am liebsten hätte ich ihm noch den ein oder anderen FC-Profi oben drauf geschenkt. Aber das ist eine andere Geschichte. Auch er wurde schnell ruhig gestellt mit dem Spruch "Ihr habt Lottner und wir nicht!!!"

Mit der Zeit wurde es ruhiger, da sich die FC-Fans auf den Heimweg nach Köln machten ... Mann, war ich froh, dass ich nur in die letzte Bahn Richtung Pankow steigen musste. Dort wurde dann noch etwas in der Bahn gefeiert und immer wieder schallte ein Liedchen durch den Wagen ... Ja wenn ein Tor fällt, ja wenn ein Tor fällt ... ja denn stell'n wir's wieder auf ... erst ein Pfosten links, dann ein Pfosten rechts und die Latte oben drauf ...!

Die Bilder sprechen für sich! Die Stimmung war super genial und wir haben uns mit einem guten Eindruck aus der Bundesliga und von der Hauptstadt verabschiedet.

Die Rückfahrt nach Köln am Sonntag war dann alles andere als lustig, da die Autobahn einfach überfüllt war und es dementsprechend etwas länger dauerte. Wir fuhren von einem Stau direkt in den nächsten und die Leute um uns herum sahen etwas leicht genervt aus. Zum Glück hatten wir nach dem Spiel ein neues Liedchen kennen gelernt, was wir den Leuten auf der Autobahn beibringen konnten ... Ja wenn ein Tor fällt, ja wenn ein Tor fällt ... ja denn stell'n wir's wieder auf ... erst ein Pfosten links, dann ein Pfosten rechts und die Latte oben drauf ...! Mit den dazu gehörigen Handbewegungen hatte es noch lustiger ausgesehen und wenigstens in unserem Auto die gute Laune aufrecht gehalten. Mit Spannung haben wir die Resultate unserer nächsten Gegner beobachtet und wenigstens auf das Derby gegen Aachen dürfen wir uns freuen. Im Großen und Ganzen war es auf jeden Fall eine gelungene Abschlussfahrt, die viel Freude gemacht hat, und nach grob neun Stunden Rückfahrt war ich dann auch wieder zu Hause angekommen.

Persönliches Fazit der Fahrt:

- Es ist immer wieder lustig mit unserem verrückten Haufen
- Berlin ist eine schöne Stadt, in der man gut spazieren und joggen gehen kann.
- Ich bin davon überzeugt ...: "Nur ein Jahr, dann sind wir wieder da!!!"

Spielstatistik:

Hertha BSC Berlin: Fiedler (77. Kiraly) - Friedrich, Madlung, Simunic, Cagara - Schmidt - Neuendorf (73. Rehmer), Marcelinho, Pinto - Wichniarek (64. Rafael), Bobic

1. FC Köln: Bade - Schröder, Grujic, Sichone - Sinkala, Feulner (71. Lottner), Kringe (88. Schindzielorz), Springer - Streit, Scherz (82. Ebbers) - Podolski

Tore: 1:0 Marcelinho (51., Foulelfmeterk), 1:1 Podolski (54.), 2:1 Bobic (63.), 3:1 Rafael (78.)

Schiedsrichter: Steiborn (Sinzig)
Zuschauer: 56.000

Gelbe Karten: Springer

Fahrtbericht:skycom
Spielbericht:Eschi
Szenenwechsel: Jupp

BILDER


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