Wenn sich de Famillich triff ...

Jedes Jahr im Sommer gehen an einem Sonntag im Kölner Grüngürtel eigenartige Dinge vor sich. Dorthin, wo sich sonst nur Fuchs, Igel und Ente "Gute Nacht" sagen, strömen urplötzlich zehntausende Menschen zusammen, um einen der wichtigsten Tage zu begehen, die es für einen FC-Fan überhaupt gibt:

SAISONERÖFFNUNG DES 1. FC KÖLN

Zu diesem Spektakel suchen und finden FC-Fans aus aller Welt den Weg zum FC-Wohnzimmer, dem Geißbockheim. An normalen Tagen treffen sich hier allenfalls ein paar Unentwegte, die sich vor den Meisterschaftsspielen noch mit letzten Trainingseindrücken versorgen wollen und natürlich die Rentner, die etwas abseits vom Geschehen und doch mittendrin auf Campingstühlen neben dem Trainingsplatz eine gepflegte Runde Skat kloppen.

Ob die Rentner heute auch da waren, wer Skat gespielt und wer sich gekloppt hat kann ich nicht sagen. Aber zumindest ist es auch heute wieder eine ziemliche Massenveranstaltung gewesen, der man wahrlich Erstligatauglichkeit attestieren kann.

Zunächst fing es für mich erst einmal mit der Parkplatzsuche an, die sich erfreulicherweise recht kurz gestaltete. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich diesmal nicht nach irgendwelchen Geheimtipps Ausschau gehalten, sondern relativ zügig die große Wiese an der Berrenrather Straße angesteuert, die auch dieses Jahr wieder zum Parkplatz umfunktioniert worden ist. Positiv überrascht haben mich die Parkgebühren, denn schon für einen Euro war ich dabei.

So, jetzt noch ein kurzer Spaziergang durchs Grüne und schon wird es hell und das Geißbockheim liegt vor mir, genauer gesagt der Parkplatz des GBH. Hier ist wie jedes Jahr eine Bühne aufgebaut, auf der im Laufe des Tages diverse Lokalartisten ihre Sangeskünste zum Besten geben und Interviews mit den üblichen FC-Verantwortlichen geführt werden.

Daneben steht dann ein riesengroßes Zelt, in dem der FC-SSV nebst Tombola stattfindet, um die Restbestände der letztjährigen Kollektion unters Volk zu bringen. Und drumherum wechseln sich Fressbuden mit Bierwagen ab, die heute leider teilweise ein paar logistischen Problemen unterlegen waren.

oben: rappelvoll ...!
 
Die "Kölsche Liebe"-
Fraktion auf der Tribüne

Wir verlassen jetzt den Parkplatz und kämpfen uns durch das Nadelöhr, das die Verbindung zum Franz-Kremer-Stadion darstellt. Kurzer Blick, der Rasen scheint o.k. zu sein. Also weiter zum FC-Kiddy-Park. Hier gibt es eine ganze Reihe kostenlose Belustigungen für alle Kinder und Junggebliebenen, wie zum Beispiel Karachometer und Torwandschiessen. Man kann sich auch das Gesicht bunt anmalen lassen, man kann es aber auch sein lassen *gg*.

Wenn man da so rumläuft, wundert man sich zunächst ein bissi über die meterlangen Menschenschlangen, die zu diesen quadratischen, weißen Pavillons führen, wie wir sie alle aus dem Baumarkt kennen. Hier wird aber nicht etwa gegrillt, sondern fleißig Autogramme geschrieben, denn in Vierer-Gruppen pro Pavillon sitzen dort quer durcheinander gewürfelt Spieler und Trainer und schreiben ihre Namen auf alles, was ihnen vor die Nase gehalten wird.

Die Zeit rast dahin und bald schon steht das traditionelle Prominentenspiel der Lokalprominenz gegen verdiente (zumeist FC-) Spieler statt. Die Kölsche Liebe & Friends hat sich ihren Platz schon rechtzeitig auf der Mitte der Haupttribüne gesichert und hat nun beste Vorraussetzungen, das von Walter Eschweiler geleitete Spiel aufmerksam zu verfolgen.

 
Das rechte Bild unterscheidet sich durch zwei Details vom linken Bild. *ggg*
Wer sie findet, hat gewonnen ...

Die Mannschaftsaufstellungen habe ich jetzt nicht mehr ganz komplett im Kopf, weiß aber, dass beim FC u.a. unser ehemaliger Käpt'n des glorreichen Endachtzigerteams Stefan Engels, einer der besten FC-Verteidiger überhaupt Herbert "Zimbo" Zimmermann, der auf-der-Linie-Retter par excellence Matthias Hönerbach, Mittelfeldmotor Olaf Janssen und der ewig junge Hannes Löhr mit von der Partie waren. Gecoacht wurden die Jungs von Wolfgang "Bulle" Weber, während die Promis von Kölns OB Fritz Schramma angeführt wurden.

Dort spielten z.B. Jürgen von BigBrother, Klaus Beimer aus der Lindenstraße, irgendeiner (fragt mich nicht nach dem Namen) von der "Verbotenen Liebe", der Sohn von Hausmeister Krause und Andreas Dieck von RTL. Ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, dass das Spiel 4 zu 1 ausgegangen ist, wobei Stefan Engels 3 Tore und Fritz Schramma, quasi als Spielertrainer, einen Elfer verwandelt hat.

Die Promis haben sich zwar, wie immer, redlich bemüht, aber gegen die Klasse von aktuellen und besonders von ehemaligen FC-Spielern ist nun mal kein Kraut gewachsen. Gerade bei Stefan Engels schießt mir immer noch das Wasser in die Augen ..., schade auch, dass Wolfgang Overath heute nicht dabei war. Angeblich sind aber auf dem Gelände auch Toni Schumacher, Pierre Littbarski, Toni Polster und Carsten Jancker gesichtet worden.

Bezeichnend finde ich es ja, dass nach Spielschluss die ganzen Kiddies lieber zu Jürgen und Klausi gelaufen sind, anstatt sich von richtigen FC-Größen Autogramme abzuholen, von denen sie doch zumindest aus Erzählungen wissen müssten.

Naja wie dem auch sei, auf geht's zum Test des neuen Bratwurstzulieferers., der ebenfalls recht erfreulich ausgefallen ist. Der erste Teil unseres Namens fordert auch sein Recht, also Prost!! bevor es zum offiziellen Teil kommt, der Mannschaftsvorstellung mit dem anschließenden "Test"-Spiel gegen Ford Niehl. Unser allseits geschätzter Stadionsprecher Michael Trippel führt durch's Programm und richtet gemeinsam mit Albert Caspers zu Beginn ein paar warme Worte an das zahlreich vertretene und äußerst interessierte Publikum.

Die Cheerleader machen ebenfalls ihre Aufwartung und setzen zu einigen Hebefiguren und Ähnlichem an, aber gerade die hintere Reihe muss noch etwas am flüssigen Rundlauf arbeiten. Dann folgt mit der Einzelvorstellung der eigentliche Höhepunkt des Tages.

In aufsteigender Reihenfolge der Rückennummern läuft jeder Spieler durch das Spalier der Cheerleader zur Platzmitte um den Präsidenten per Handschlag zu begrüßen, was sich aber nicht zu allen rumgesprochen hat und teilweise erst nach Aufforderung klappt.

Achso, das Spiel gegen Ford ging übrigens 8 zu 0 aus und Colör machte anschließend noch mit altbekanntem Liedgut, zeitweise "unterstützt" von Dirk Lottner, den Abgesang der Veranstaltung.

Die kölschen Liebenden begaben sich daraufhin auf die Terrasse des GBH, hatten stets ein wachsames Auge für die nun folgenden Aufräumarbeiten und ließen einen recht sonnigen und kurzweiligen Tag langsam ausklingen.

Overath


Zurück zu den KL-Aktivitäten


© www.koelscheliebe.de / Fan-Club KÖLSCHE LIEBE